Gemeinde
Evangelische Kirchengemeinde
Erlenweg 8 /Eingang Eichweg
Telefon 06162 3386
Ev.Kirche.Reinheim[ at ] t-online.de
Pfarrerin Yvonne Blanco Wißmann
Erlenweg 10, 64354 Reinheim
Telefon 06162 4447
yblancowissmann [at] t-online.de
Gemeinde-Büro: Regina Jeschke
Erlenweg 8, 64354 Reinheim
Telefon 06162 3386
Ev.Kirche.Reinheim[ at ] t-online.de
Um die Arbeit der Pfarramtssekretärin zu erleichtern, schauen Sie bitte zuerst auf der Homepage nach, was Sie wissen wollen. Z.B. unter Service, downloads für Anmeldungen aller Art.
Kita-Leiterin: Jennifer Ouhab
Erlenweg 6, 64354 Reinheim
Telefon 06162 81874
Hausmeister Martin-Luther-Haus: Jens Bachmann
Erlenweg 8, 64354 Reinheim
Telefon 06162 4571 oder 01631884821
Unsere Kirchengemeinde ist seit Ende des 19. Jahrhunderts im Besitz von jugendstilparamenten /Antependien von Ernst Riegel.
Sowohl Altarantependien als auch solche für die Kanzel.
Alte und neue Antependien (Hier)
Paramente Dreifaltigkeitskirche
- Grün - Antependium, erworben Sept. 1955, Paramentenwerkstatt E-Stift, DA
- Rot - Antependium, erworben Sept. 1955, Paramentenwerkstatt E-Stift, DA, gespendet von Ev. FRAUENHILFE u.a.
- Violett - Antependium 1892 – Prof. E. Beck. Hergestellt vom Paramentenverein Diakonissenhaus Frankfurt (1); 1911 wurde der alte violette Kanzelbehang mit der Stickerei versehen. das violette – die Werkstatt hat die Altarbekleidung aufgearbeitet und gestickt. Neu waren beide Antependien (2)
- Violett neu (Cornelius Staudt, Darmstadt, 2005) - Antependium
- Weiß - Antependium, Weihnachten 1954, Ev. Frauenhilfe
- Weiß neu (Ben Yahia, Reinheim, 1989) - Antependium
- Schwarzes Altarantependium 1911 – Ernst Riegel - Paramentenanstalt des Elisabethenstiftes (gestiftet von Frau v. Willich und anderen Frauen der Gemeinde, vom Frauenverein überreicht)
- Schwarzes Kanzelpultdecke 1911 – Ernst Riegel
- Grüne Altarbekleidung 1929 – Ernst Riegel, gespendet vom Ev. Frauenverein
- Grüne Altartischdecke 1929 – Ernst Riegel
- Grüne Kanzelpultdecke 1929 (98x69,5 cm, Abschluß Seidenborde u. Goldfransen) – Ernst Riegel
- Hotz, Heimatbote, Weihnachten 1954
- Bestellbuch Paramentenwerkstatt No 788
Text zur Geschichte der Reinheimer Glocken (Hier)
Zur Geschichte der Reinheimer Glocken
Auszug aus dem Gemeindebrief 3-2003 und 4-2003
Es mag sinnvoll und interessant sein einmal ausführlich der Geschichte unserer Reinheimer Glocken nachzugehen, die einen Zeitraum von mehr als 600 Jahren umfasst. Es ist eine bewegte Geschichte. Pfarrer Dr. Hotz hat sie in mehreren Beiträgen zum Reinheimer Heimatboten sachkundig nachgezeichnet und wir wollen ihn in den nächsten Ausgaben unseres Gemeindebriefes zu Wort kommen lassen.“ Wann zuerst über Reinheim Glocken läuteten, lässt sich nicht sagen. Es ist aber anzunehmen, dass schon auf dem Turm der St. Nikolauskirche mehrere Glocken hingen. Eine davon ist in ödem alten sogenannten „Wegglöckchen“ erhalten. Ach dem Charakter ihrer Inschrift „Ave-Maria Gracia“ und ihren Verzierungen stammt sie aus dem 14. Jahrhundert“. Heute hängt die älteste Reinheimer Glocke auf dem Turm am Martin-Luther-Haus! Diese Glocke hat ein bewegtes Schicksal im Laufe der Jahrhunderte hinter sich. Von der Nikolauskirche gelangte sie auf den Turm des Obertors. Nach dessen Abbruch im Jahr 1838 auf den Turm der Dreifaltigkeitskirche. Dort wurde sie noch geläutet, wenn das Ortbürgerobst zur Versteigerung kam, oder wenn Feuer ausbrach. 1941 hat man sie abgenommen und ins Glockenlager nach Hamburg gebracht. 1948 kehrte sie mit den anderen Reinheimer Glocken wieder zurück, wurde in einem Fachbetrieb in Nördlingen repariert und stand – nachdem sie seit 1939 verstummt war – wieder auf dem Turm. Mit der Einweihung des Martin-Luther-Hauses (1976) darf sie nun wieder ihren Dienst tun – „zum Gottesdienst und zum Gebet rufen und täglich um 12.00 und 18.00 Uhr daran erinnern, dass unsere Zeit in Gottes Händen steht.“
Pfarrer Dr. Hotz sagte in seiner Einweihungsanspracheotz sagt in siner Einweihungsansprache:“ Im Klang dieser 600jährigen Glocke verknüpft sich die Geschichte von Reinheim mit der Gegenwart. Darum dürfen wir in dieser Stunde, in der ein Gotteshaus geweiht wird, mit der demütigen Magd des Herrn das Magnifikat sprechen und sollten es stets beim Hören dieser Glocke betend bedenken: ¨Meine Seele erhebet den Herren und mein Geist freuet sich Gottes, meins Heilandes“
Auch die anderen Glocken haben ein interessantes Schicksal hinter sich. Pfarren Dr. Hotz hat es im Heimatbote mehrfach nachgezeichnet. Er schreibt: „Zur Zeit des Pfarrers Christoph Höver (1565 – 1594 in Reinheim) lagen auf dem Rathaus noch zwei zerbrochene Glocken, von denen die kleinere von der Ueberauer Kirche genommen war. Im Jahre 1628 wurden diese Glocken zu einer umgeschmolzen und diese in die „neue Kirche“ gehängt. Am 19.April 1647 musste je eine Reinheimer und eine Ueberauer Glocke abgenommen und zu Darmstadt als Brandschatzung der französischen Armee Terrenne ausgeliefert werden, die sie nach Frankfurt entführte. Auf dem Turm der Dreifaltigkeitskirche blieben zwei auf dem Ueberauer Turm eine, die man dann auch nach Reinheim brachte. Die beiden Reinheimer Glocken wurden nacheinander schadhaft.
Erst 1659 kamen „auf vieler frommer Herzen Seufzen“ zwei wandernde Glockengießer unvermutet nach Reinheim. Es waren die Lothringer Meister Stephan Brunckel und sein Vetter Johannes Arnold. Sie gossen „bei Philipp Raimchens Haus“, das heißt in der Kirchstraße neben der Hofreite Dehn neue Glocken für Reinheim, Ueberau, Groß-Biegberau, Höchst, Semd, Ober-Roden, Raibach und Klein-Wallstadt.
Es sind von diesen zehn Glocken noch einige erhalten, darunter die drei Reinheimer. Das Material zum Glockenguss gaben sowohl die alten zersprungenen Glocken wie eine Haussammlung an Messing, Kupfer, Zinn und Silber her. Darüber hinaus wurden erhebliche Geldbeträge gestiftet, was in der damaligen geldarmen Zeit ein großes Opfer bedeutete. Wie der Kastenmeister Lukas Kirstetter schreibt, erlegte jeder Ortsbürger vier „Kopfstücke“, das sind 1 1/2 Gulden (ca. 30 Mark). Die dritte Glocke wurde der Kirche von Maria Engart vermacht. Sie hatte in schwerer Krankheit die Glocke als Vermächtnis gelobt. Nach ihrer Genesung wurde diese Glocke auf ihren Wunsch zum Vater-unser-Läuten bestimmt.
Die Glocken tragen lesenswerte Inschriften. Auf der großen steht: “Wir läuten ins Herrn Christi Namen, / geht in die Kirche rein allzusammen!“ Auf der zweiten, der „Kläng“-Glocke heißt es: “Hört auf mein Klang /richt jetzt dein Gang / Beisammen heiß ich läuten. Die kleine Glocke verkündet:“ Verbum Domini manet in Aeternum“ (Das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit), außerdem die Jahreszahl 1659 und die Namen der beiden Glockengießer.
Seit 1659 hängen drei Glocken im Turm der Dreifaltigkeitskirche. Im Jahr 1955 schreibt Pfarrer Dr. Hotz im Heimatboten:
"Leider dringt der Ruf der Glocken nicht mehr durch. Unser Geläut ist nicht mehr in ganz Reinheim vernehmbar. Vor 300 Jahren, als Reinheim sich noch auf den Bereich der "Festung" und der "Vorstadt" beschränkte, genügte es, heute erweist es sich als zu schwach. Es besteht darum die Absicht, es durch zwei größere Glocken zu ergänzen."
Die neuen Glocken sollen mit den beiden größeren alten klanglich abgestimmt sein und ein vierstimmiges Geläut ergeben, in dem sowohl das "Gloria-" wie das "Tedeum-Motiv" enthalten ist. Die kleinere alte Glocke soll künftig separat zum "Vater unser" geläutet werden. Mit dem Aufhängen der neuen Glocken soll auch die Elektrifizierung des Läutewerkes verbunden sein. Eine Sammlung wird durchgeführt, um Spenden gebeten und der Auftrag an die Glockengießerei Rincker vergeben.
Knapp ein Jahr darauf ist es soweit. Pfarrer Dr. Hotz kann mit Freude und Stolz vermelden:
"Nun ist das große Werk gelungen!" Wir dürfen am Martinitag, am 11. November, unsere neuen Glocken weihen und zusammen mit ihren alten Schwestern als Vierergeläut in Gebrauch nehmen. Die fünfte Glocke wird nur noch einzeln geläutet.
Wir haben den Glocken Namen gegeben, die uns an die christliche Geschichte Reinheims und an den besonderen Auftrag der Glocken als Rufern zu Gottesdienst und Gebet erinnern. Sie heißen:
I. SANKT-NIKOLAUS-GLOCKE
(nach dem Patron unserer ältesten Kirche, die auf der Höhe des Friedhofsberges stand).
Ton: fis, Gewicht: 732 Kilogramm. Oberer Rand: "Seid Täter des Wortes und nicht Hörer allein. Jak. 1/22 + Jesus Christus, gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. Hebr.13/8" Mantel: Gießerzeichen der Gebr. Rincker 1956. "Gegossen aus Spenden der ev. Gemeinde Reinheim." Unterer Rand: " Es wandeln sich die Reiche, es wandelt sich die Welt. Doch Gott, der bleibt der gleiche, der sie in Händen hält." Der Vers stammt von Hermann Claudius.
II. SANKT-MARTIN-GLOCKE
(nach dem Mitpatron der Reinheimer Nikolauskirche, dessen Namen auch unser Reformator Martin Luther trägt). Ton: a, Gewicht: 448 kg. Oberer Rand:
"Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht. 2. Tim. 1,7." Mantel: Gießerzeichen der Gebr. Rincker, Wappen der Ev. Kirche
Reinheim. "Gegossen aus Spenden der ev. Gemeinde Reinheim." Unterer Rand: "Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag." Den Vers schrieb Dietrich Bonhoeffer. Zu diesen beiden neuen Glocken treten nun die alten, 1659 gegossenen. Auch sie sollen künftig ihre Namen haben. Es sind:
III. PFARRER-RÜHEL-GLOCKE,
(nach dem Reinheimer Pfarrer Johann Adolf Rühel, der von 1635-1681 in Reinheim wirkte. Er hat entscheidende Verdienste am Wiederaufbau von Reinheim nach dem 30jährigen Kriege und hat auch die Beschaffung der Glocken damals veranlasst). Ton: h, Gewicht 349 Kilogramm.
(Zur Inschrift siehe Gemeindebrief vom November 2003)
IV. JOHANNES-DER-TÄUFER-GLOCKE, (bisher zum "Klängen" verwendet und daher "Klang-Glocke" geheißen, ist nach dem großen Bußprediger genannt. Als kleinste Glocke des Vierergeläuts wird sie künftig auch als Taufglocke läuten). Ton: d, Gewicht: 226 Kilogramm
(Zur Inschrift siehe Gemeindebrief vom November 2003)
Die kleinste Glocke ist auf den Schlagton es abgestimmt und wiegt etwa 150 kg. Sie trägt den Namen der Stifterin Maria Engart und ruft, ihrem Wunsch gemäß, als Vaterunser-Glocke zum Gebet.
Pfr. G. Siegert im Gemeindebrief 2004
Text zu den Kirchenfrenstern: hier
Kirchenfenster in der Dreifaltigkeitskirche zu Reinheim
Im Rahmen der großen Kirchenrenovierung von 1972 wurde auch ein neues Kirchenfenster im Chorraum beschlossen. Den Entwurf des zentralen farbigen Fensters in der Dreifaltigkeitskirche lieferte der Maler Karl Seidl in Frankfurt, die Ausführung besorgte die Firma Münch in Groß-Umstadt. Dr. Sommer legte dazu 6 Entwürfe des Glasmalers Seidel vor. Der Kirchenvorstand entschied sich für ein Fenster, das 3 Rhomben, unfigürliche Farbquadrate, übereinander zeigt, die als Symbole der Dreifaltigkeit gedeutet werden können.
Umrahmt wird das zentrale Fenster durch zwei neuere Glasfester aus dem Jahr 1998. Entworfen und für die Ausführung sorgte Manfred Staudt (später Cornelius Staudt gen.) Sie waren das Ergebnis einer Ausschreibung unter mehreren Künstlern. Dabei gab es keine präzise thematische Vorgabe. Ausgeführt wurden die Entwürfe von der Firma Derix in Taunusstein. Im Jahre 1998 wurde die Dreifaltigkeitskirche renoviert, und im Zuge dieser Maßnahme wurden auch die Fenster eingebaut. Eingeweiht wurden Kirche und Fenster am 4. Advent im Beisein des Künstlers.
Pfarrer G. Siegert schrieb dazu im Gemeindebrief 1998:
„Die neuen Kirchenfenster - Einlassen auf persönliche Deutungsabenteuer
Harmonisch und zugleich herausfordernd flankieren die neuen Fenster im Chorraum unserer Kirche, das seit den 60er Jahren vorhandene Mittelfenster mit seinen drei farbintensiven Rhomben als Dreifaltigkeitssymbol. Für den Künstler Manfred Staudt war es eine besondere Aufgabe, unter Berücksichtigung des Vorgegebenen ein Tryptichon zu gestalten, das in spannungsvoller Einheit den Altarbereich abrundet. Dies ist in überzeugender Weise gelungen. So werden die Farben aus dem Spektrum des Mittelfensters aufgenommen durch einen Spannungsbogen von Grün im linken Fenster zum Violett im rechten in Beziehung gesetzt. Dabei ist die Farbintensität durch die dunkle Rahmung mit einem unregelmäßigen Fries deutlich hervorgehoben. Thematisch gibt es keine Vorgaben, so dass der Betrachter seine eigene Phantasie ins Spiel bringen muss und frei entfalten kann. Die fließenden Linien laden dazu ein, sich in das Bild hinein nehmen zu lassen, um ganz persönliche Seherfahrungen zu machen. Der Künstler belässt es bei der Andeutung, dass ihn die Vorstellung von Jugend beim Ost- und Alter beim Westfenster angeregt hat. Ein Gedanke, der sich im Blick auf die leuchtenden Farben des linken Fensters und seinen Bezug zum Taufbecken nahelegt. Am unteren Bildrand tritt der Betrachter gleichsam durch eine Tür und folgt einer aufsteigenden Linie bis in ein Kraftfeld von Farbe und Licht. Das rechte Fenster strahlt mit seinen warmgelben Farbtupfern auf violettem Grund Ruhe aus und lädt ein zum meditativen Verweilen. So ist von der Mitte des Dreifaltigkeitsfensters her das ganze Spektrum des Lebens in seiner farbigen Vielfalt vor dem Besucher unserer Kirche entfaltet, und so verschieden wie die Betrachter sind, können und sollen auch die jeweiligen Zugänge zur Wahrnehmung und Deutung der Fenster sein.“




